Nagelkreuzzentrum

Das Nagelkreuz-Zentrum Sievershausen

Seit dem 21. September 2014 gibt es in Sievershausen das erste Nagelkreuzzentrum Niedersachsens: Damals beantragte die Kirchengemeinde zusammen mit dem Antikriegshaus Sievershausen die Mitgliedschaft in der Internationalen Nagelkreuzgemeinschaft. Beide zusammen verantworten auch die Nagelkreuzandachten, die in der Sievershäuser St. Martin-Kirche stattfinden: zweimal im Monat um 18 Uhr, immer am Freitag vor dem 2. und 4. Sonntag des Monats.

Ein verlässliches Team aus ca. 15 Personen gestaltet ehrenamtlich die Andachten. So verschieden wie die Menschen, so verschieden sind auch die Themen: Da kommen Jahrestage zur Sprache oder Schlaglichter auf die Sievershäuser Ortsgeschichte. Einzelne historische Persönlichkeiten kommen zu Wort, oder ein aktuelles politisches Ereignis findet Aufnahme. Auch persönliche Erlebnisse oder Erfahrungen aus dem Familienalltag können Thema einer Nagelkreuzandacht sein. Immer aber drehen sich die Andachten um die Frage: Wie kann Frieden geschehen? Wie ist Versöhnung möglich?

Der Freitagabend ist dafür ein guter Zeitpunkt: Berufstätige können nach der Arbeit noch dazustoßen. Manche Ältere kommen und können anschließend pünktlich zu Abend essen. Und oft besuchen Konfirmandinnen und Konfirmanden die Andachten – das ist für manche angenehmer als der Sonntagsgottesdienst um 10 Uhr! Alle lernen dabei Kirche als einen Ort kennen, an dem es um Themen des Alltags, der Geschichte, der Menschen um uns herum geht. Und vor allem lernen sie, dass solche Andachten von jedem und jeder Interessierten durchgeführt werden können. Dafür muss man nicht Theologie studiert haben! Sogar Jugendliche haben schon Andachten gehalten. So tragen Ehrenamtliche und Menschen ganz verschiedener Profession aktiv zum geistlichen Leben in Sievershausen bei.

Über die Nagelkreuzgemeinschaft

Nach der Zerstörung der Kathedrale von Coventry (England) am 14./15. November 1940 durch deutsche Bombenangriffe ließ Domprobst Howard die Worte „Father forgive“ (Vater vergib!) in die Chorwand der Ruine einmeißeln. Daraus wuchs das Friedensgebet von Coventry, das seit 1959 an jedem Freitag um 12:00 im Chrorraum der alten Kathedrale und in vielen Nagelkreuzzentren der Welt gebetet wird.

Drei Nägel lagen unter den Trümmern der Kathedrale von Coventry. Einer fand sie und fügte aus ihnen das Nagelkreuz zusammen. Aus den Überresten der Zerstörung wurde so ein Symbol geschaffen, das den Geist der Vergebung und des Neuanfangs zum Ausdruck bringt. Neben dem Original in Coventry stehen dort Nagelkreuze, wo Menschen sich der Aufgabe stellen, für Frieden und Versöhnung zu arbeiten.

Weitere Informationen über die Nagelkreuzgemeinschaft weltweit und in Deutschland finden sie hier in Englisch und auf Deutsch.